© Rädler Moni

Hochtour auf das Rimpfischhorn

22.08.2023

Luis machts möglich!!!

Luis  hatte er diesmal das Rimpfischhorn mit 4199 Metern  ausgewählt, das zu den grandiosen Bergsilhouetten im Wallis gehört. Der Gipfel hat viele Facetten, im W und N weite Gletscherfelder, im
S und O fällt eine 600 m spektakuläre Wand zum Allalingletscher ab. Das Rimpfischhorn
wird durch 2 weite Pässe abgegrenzt: den Adlerpass im Süden und den Allalinpass im Norden.
Von Täsch ging es mit dem Zug-Shuttle nach Zermatt. Mit der Sunnegga-Standseilbahn
gelangt man auf 2288 m, weiter geht es mit der Gondelbahn zur Bergbahnstation
Blauherd auf 2571 m. Von dort wanderten wir mit schweren Rucksäcken in Richtung
Unterrothorn und dann hinunter zu unserer Unterkunft Berghaus Fluhalp auf 2617 m.

Der folgende Tag begann mit der ungnädigen Weckzeit um 3 Uhr, da die lange Tour ein
zeitiges Aufbrechen erforderte. Die Tour von der Fluealp zum Rimpfischhorn ist nichts für
Liebhaber überschaubarer Halbtagstouren! Der Aufstieg erfolgte eine ganze Weile im Dunkeln, zum Glück hatten wir uns dieses Mal sehr leuchtfähige Stirnlampen  angeschafft. Als es dämmerte erreichten wir fast oben den Pass, den sog.  Pfulwe mit 3155 m, danach hätte ich mir fast Dunkelheit gewünscht, als es zuerst ungesichert ziemlich steil hinter ging, bis endlich Fixseile und 2 Eisenstifte zum Vorschein kamen. Konzentration war angesagt, geht es doch gefühlt 100 Höhenmeter ziemlich zackig runter. Über Geröll und plattige Felsen ging es empor, bis ein Einstieg auf den
Längfluegletscher Sinn machte. Als nächstes galt es, den mächtigen Felsriegel zu überwinden,
der als nicht mehr endend wollend uns vorkam. Souverän peilte Luis von einem zum
nächsten Steinmännchen, wir waren schon damit gefordert,  nur zu ihm aufzuschließen,
da sich allmählich die Höhe bemerkbar machte.

Auf ca. 4000 m betraten wir erneut den Gletscher und erreichten den Rimpfischsattel, das
steile Couloir begann, von dem wir bereits von anderen Bezwingern vernommen hatten,
dass es vereist sei. So langsam wurden wir immer kurzatmiger, und als Luis begann,
Stufen zu schlagen, waren wir um jede Verschnaufpause dankbar. Da das Frontzacken-Gehen
nicht zu meiner Lieblingsdisziplin gehört, waren wir erleichtert, dass Luis mehrere Sicherungen
einbaute. Danach kam der Puls wieder in den Normalsbereich, endlich kam unser felsiger 

Gipfelaufbau  zum Vorschein, der Fels war tiptop und
bei wolkenlosem Himmel ein Genuss, der Übergang vom Vor- zum Hauptgipfel ebenfalls
mit traumhaften Tiefblicken gespickt. Am Gipfel genossen wir kurzärmlig die unglaubliche
Fernsicht, das wolkenlose Matterhorn und Blick bis zum Mont Blanc.
Nachdem es schon um die Mittagszeit war, wurde uns bewusst, dass es Zeit war, den langen
Abstieg anzugehen. 4 mal haben wir uns abgeseilt, was auch einiges an Zeit in Anspruch nahm,
bis es wieder problemlos über Firn und Blöcke zurück ging. Eine Wunschtour ging für uns in
Erfüllung und wird für lange Zeit unser Highlight bleiben, von dem wir noch lange zehren werden.