© Franz Feuerstein

Praxisübungen zur Lawinenverschütteten-Suche (LVS)

Praxisübungen zur Lawinenverschütteten-Suche (LVS)

15.01.2022

15.1.22 Ausbildung LVS Praxisübungen auf einer kleinen Skitour
4 Gruppen mit 4 Ausbildern und 29 Teilnehmern. Heuer mit striktem Corona-Hygienekonzept in 4 Gruppen an verschiedenen Standorten.
Ausbilder: Irmi Feuerstein, Konrad Schlank, Günther Biesenberger, Martin Rochelt

Tourenbericht Irmi
Ort: Traberser Höhe / Jugethöhe
Ausbilder: Irmi Feuerstein
Teilnehmer: Franz Feuerstein, Sabrina Feuerstein, Stefan Schaffitzel, Claudia von Busse, Silke Bos, Madelief Bos, Stefan Wagner

Blauer Himmel, warme Temperaturen, Pulverschnee und Sonnenschein „bei uns ums Eck“ – bereits am Treffpunkt am Parkplatz an der Königsalpe sind wir fröhlich eingestimmt und neugierig auf die Lerninhalte.

Bereits beim LVS-Check am Beginn stellen Teilnehmer fest, dass sie die Gerätefunktion „…“ ihres Gerätes nicht kennen und zu Hause aufarbeiten müssen. Lehrreich hier zu wissen, dass im Ernstfall die Geräte im Suchmodus dringend bewegt werden müssen um im Suchmodus zu bleiben oder – noch besser – an einem sicheren Anhaltepunkt ausgeschaltet werden.
Anhand vom Lawinenlagebericht erkennen und erläutern wir bei Beginn und unterwegs günstige und ungünstige Faktoren wie z.B. Oberflächenraureif (Schwachschicht), wir messen die Hangneigung und schätzen diese im Gelände ein, erkennen Windzeichen und versuchen eine ältere Triebschneeansammlung ins Rutschen zu bringen, …
Am schönsten Aussichtspunkt auf die Nagelfluhkette, Salmaser Höhe und Co. vergraben die Teilnehmer in 3 unterschiedlichen Richtungen LVS Geräte. So konnten ausgiebig in 2er-Gruppen von der Signalsuche bis zur Punktortung die Suchphasen ausgiebig eingeübt werden. Nach Einübung der Basics übernahm jeder Teilnehmer noch das Kommando für die Übung „Ernstfall – Zeit läuft“ und wiederum entstehen situationsangepasst verschiedenste Herausforderungen und Lösungen, die in den Feedbackrunden aufgearbeitet werden.
Eine besonders lehrreiche, aber auch schrecklich anstrengende Einheit bescherte uns Franz, der in einer nicht einsehbaren, über 2 m hohen Wechte eine Erstfallsituation mit 2 m Verschüttung nachstellte. Hier wurde allen klar, dass insb. Sondieren und Ausschaufeln mit 2 m Tiefe und einliegenden Eisschichten krass schwierig und anstrengend ist. Hier wollen wir noch einmal alle die richtige Ausschaufeltechnik nacharbeiten. Wir hatten 20 min. für die 2 m nur fürs Ausschaufeln, und da hätten wir noch nicht den Kopf freigelegt gehabt.
Belohnt wurden wir nach den anstrengenden und ausgiebigen Übungseinheiten mit 2 unverspurten Pulverschneeabfahrten und Sonnenuntergang in bezaubernder Winterlandschaft.

Feedback einer Teilnehmerin: „Vielen lieben Dank euch bieden noch einmal für den schönen und informativen Tag. Lief und ich gehen jetzt mit einem sehr guten Gewissen auf Skitouren. Ein sehr schönen Gefühl, wenn man weiß, man könnte helfen.“

Beim Praxiskurs wurde klar, dass nur ein ständiges Wiederholen und Einüben der Basics, sowohl in Theorie, als auch in Praxis, zur eigenen Sicherheit auf Tour und der möglichst schnellen Kameradenrettung im Notfall führen können.

Danke allen Tourenführern fürs Abhalten der Kurse und den Teilnehmern fürs engagierte Mitmachen!

Lehrinhalte:
Dein LVS Gerät kennen und bedienen können:
• Großer und kleiner LVS-Gerätecheck am Tourenbeginn,
• Automatische Umschaltfunktion von LVS Geräten vom Suchmodus in Sendemodus: kennen und damit umgehen können (eigenes Gerät und im Ernstfall mit anderen Suchteilnehmern).
• Lawinenlagebericht kennen (Lawinenstufe und Zusatztext im Detail) und interpretieren können
• Hangneigung messen können und einschätzen lernen
• Suchphasen kennen und durchführen können
• Ausschaufelsystem kennen und zu kommunizieren lernen
• Kommando bzw. Rolle in der Gruppe einnehmen können

Irmi Feuerstein
 

Bilder der Veranstaltung: Praxisübungen zur Lawinenverschütteten-Suche(LVS)