© Uli Röhrnböck

Winterwanderung auf den Falkenstein

über den Rottachberg

23.11.2025

Der erste Schnee des Jahres kam bereits Mitte November und so beschlossen wir eine Winterwanderung. Bereits bei der Hinfahrt genossen wir das Winterbild der Bäume mit ihren Eiskristallen am Alpsee. Direkt über den See hing eine mystische Nebelschicht. Bei sehr kalten Temperaturen starteten wir unsere Wanderung am Parkplatz Weiher bei Rettenberg. Die Sonne schickte uns ihre ersten wärmenden Strahlen und der frische Schnee fühlte sich unter unseren Schuhen flockig und leicht an. Die Luft war durchdrungen von eisiger Klarheit. Die Bäume standen da wie stille Kunstwerke – ihre Äste überzogen mit feinen weißen Kristallen, die im leichten Wind klirrten und funkelten.

Der Weg zum Falkenstein führte uns durch verschneite Waldstücke und über offene Hänge, wo die Spuren der Nacht noch zum Teil unberührt waren. Schritt für Schritt öffneten sich neue Ausblicke, bis schließlich der Blick hinunter ins Illertal und zu den Oberstdorfer Berge frei wurde. Die scharfen Konturen der Berge, umgeben von der Ruhe des Winters, wirkten beinahe majestätisch.

Weiter ging es über den Rottachberg bis zur Burgruine Vorderburg, die sich wie ein wachsamer Fels über die Landschaft erhob. Die Mauern, teilweise von Schnee bedeckt, erzählten in der Stille ihre eigenen alten Geschichten. Wir verweilten dort einen Moment, genossen die Aussicht ins Tannheimer Tal und die besondere Stimmung dieses Ortes.

Anschließend schlugen wir den Rückweg ein – nicht über die üblichen Pfade, sondern querfeldein durch weite, unberührte Schneeflächen. Der Schnee reichte mancherorts bis an die Waden, doch genau das machte diesen Abschnitt zu einem kleinen Abenteuer. In unserer Vierergruppe wurde viel gelacht, angefeuert und miteinander über das glitzernde Weiß gestapft.

Als wir schließlich wieder am Ausgangspunkt ankamen, waren wir ausgekühlt, aber glücklich – erfüllt von der klaren Luft, den winterlichen Eindrücken und dem Gefühl, mitten in einer stillen, fast magischen Landschaft unterwegs gewesen zu sein.